Nach zweijähriger Verzögerung wegen Corona ist es doch noch gelungen, die bereits 2019 von den Initiatoren geplanten Wandertage um Mosbach mit 18 Mitgliedern der Wandergruppe durchzuführen.

An- und Abreise erfolgten mit der Bahn, vier Ehepaare bevorzugten, mit dem eigenen Pkw zu reisen.

Am 1. Tag begann um 15.00 Uhr (bei kühlem Schauerwetter) die zweistündige Stadtführung. Dabei erfuhren wir, dass Mosbach im 9. Jh. Zum ersten Mal erwähnt und um das Benediktinerkloster Monasterium Mosbach herum entstand. Das ältere erhaltene Stadtsiegel stammt aus dem Jahr 1290. Sehenswert ist der Marktplatz mit dem Rathaus und vielen Fachwerkhäusern, insbesondere das Palm´sche Haus von 1610. Eine  Besonderheit weist die gotische Stiftskirche auf: sie ist eine Simultankirche. Das Kirchenschiff wird von den Protestanten genutzt. Der Chorraum, seit 1708 durch eine Mauer vom Kirchenschiff abgetrennt, dient der Katholischen Kirche St. Juliana. 1997 fand in Mosbach die Landesgartenschau statt, das Gelände nahe der Altstadt ist ein beliebtes Ziel für Jung und Alt.

Das Abendessen – das übrigens allen mundete – fand in einem separaten Raum statt. Das Buffet bestand aus Suppe, Salat, einem Fisch- und einem Fleischgericht sowie Dessert. Ein passender Wein
zu moderatem Preis fand sich schnell.

Am 2. Tag machten wir uns auf zur 13 km langen Wanderung nach Gundelsheim – mit Sonne und einigen Wolken. Auf dem Neckarsteig ging es auf und ab. Im Wald oberhalb von Neckarzimmern stießen wir auf das Mahnmal, das an die Deportation nahezu aller Jüdinnen und Juden Badens, der Pfalz und des Saarlandes erinnert. Es besteht aus einer großen Bodenskulptur in Form des Davidsterns sowie zahlreichen Gedenksteinen der einzelnen Ortschaften.

Auf unserem Wanderweg war die Burg Hornberg erst im letzten Moment sichtbar. Sie ist ein markantes Wahrzeichen über dem Neckartal. Im 2. Jh. n. Chr. befand sich an dieser Stelle bereits ein römischer Wachtturm. Die Herren von Hornberg wurden im Jahr 1123 erstmals erwähnt. Zu Beginn des 16. Jh. erwarb der bekannte Götz von Berlichingen die Burg und lebte dort bis zu seinem Tod 1562. Die Burg wurde im 30jährigen Krieg zerstört und geplündert. Teile der Burg sind erhalten. Die Burg beherbergt ein Museum, ein Hotel mit Restaurant. Von der Terrasse hat man einen herrlichen Blick auf den Neckar und die näheren Ortschaften. Zu unserem Leidwesen wurde das Café erst zwei Stunden später geöffnet.Blick über das Neckartal Christa Schimmang

Auf einem R-Weg über die Höhen erreichten wir den Michaelsberg, der schon in der Steinzeit besiedelt war. Die Michaelskapelle ist ein wunderschönes Kleinod. Der namensgebende Schutzpatron Erzengel Michael ist im Innern in mehreren Darstellungen zu sehen. Der Abstieg (100 Höhenmeter) erfolgte über eine mit unregelmäßigen Stufen bestückte Treppe, im Volksmund „Himmelsleiter“ genannt, die unsere Aufmerksam forderte. Die Knie waren dankbar, als wir in der Bahn nach Mosbach saßen mit Blick auf das Schloss Horneck und die Gundelsheimer Schleuse.

Am 3. Tag lagen wieder 13 km Wegstrecke vor uns – bei sonnigem und warmem Wetter. Wir fuhren mit der Bahn nach Neckargerach. Das Highlight auf dem Neckarsteig ist die Margarethenschlucht, abenteuerlich, spannend und alpin. Der rd. 600 m lange und 100 Höhenmeter überwindende Steig verläuft mal links, mal rechts am Hang, mit Seilen gesichert. An manchen Stellen muss man wirklich gelenkig sein, um sie zu meistern. Ein Metallgitter überbrückt eine abschüssige Passage. Kleine Wasserfälle plätschern über die Felsstufen. Drei Wandersleut von uns haben die Schlucht auf einem bequemeren, aber nicht minder steilem Steig umgangen. Oben angekommen, bedurfte es einer Stärkung und Erholung. Nach abwechslungsreichem Wanderweg wurde auf der Binauer Höhe mit Weitblick gerastet. In der Ferne sieht man das stillgelegte Kernkraftwerk Obrigheim mit dem markanten runden Reaktorgebäude. Noch einmal mussten wir ab- und dann steil zum Schreckberg aufsteigen. Danach ging es eher gemütlich nach Mosbach.

Am 4. Tag erwartete uns eine 9,5 km lange Wanderung. Mit der Bahn fuhren wir nach Dallau an der Eltz. Wieder waren über 100 Höhenmeter zu überwinden, leider auf einem langgezogenen geteerten Weg. Auf der Höhe wanderten wir in 300-340 m Höhe ganz bequem, rechts und links Felder mit Weitblick, bis zum Knopfwald. Hier trafen wir auf den Neckarsteig und wanderten abwärts nach Mosbach.

An der Hornburg Christa Schimmang

Auf den Höhen über dem Neckartal Christa Schimmang

In der Altstad von Mosbach Herta Bauersachs       Pause an der Hornburg Herta Bauersachs

Bis zur Abfahrt unseres Zuges nach Bonn um 15.00 Uhr hatten wir noch Zeit für eine Einkehr mit Kaffee und Kuchen.

Christa und Dieter Schimmang