In diesem Jahr sind 17 Wanderbegeisterte nach Schloßböckelheim an der Nahe gefahren. Sanfte Hügel, schroffe Felsen, mediterrane Weinhänge und waldreiche Höhen machen diese Region zu etwas Besonderem. Die zahlreichen Wanderwege sind nicht überlaufen. Immer wieder öffnet sich der Blick über die Höhen und Täler. Spektakulär ist der Rotenfels, der mit 202 m höchsten Felswand zwischen den Alpen und Skandinavien. Schloßböckelheim liegt zwischen den sehenswerten Orten Bad Kreuznach mit Bad Münster am Stein mit ihren Salinen und dem historischem Bad Sobernheim. Unser Quartier, das Landhotel „Niedertäler Hof“. lag unmittelbar an der Nahe, ca. 1 km außerhalb von Schloßböckelheim. Auch in diesem Jahr haben wir für die Anreise zum Hotel und zu den Startpunkten der Wanderungen unsere Privat-PKW’s genutzt, denn das Hotel liegt abseits der nächsten Haltestelle und besonders die Startpunkte unserer Wanderungen waren mit dem öffentlichen Nahverkehr nicht zu erreichen.

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Die erste Wanderung führte uns zu den spärlichen Resten der Burgruine Schloßböckelheim in dem gleichnamigen Ort. Sie liegt auf einem weit auslaufenden Bergkegel oberhalb des Nahetals. Von der Südwestspitze eröffnet sich eine herrliche Aussicht über das Land. Im 9. Jahrhundert erstmalig erwähnt, wurde sie 1688 von französischen Truppen vollständig zerstört.

Weitere Wanderungen führten uns auf dem Rotenfels zum Soonwaldblick und der Bastei mit Ausblicken auf Bad Kreuznach, Bad Münster am Stein und die Ebernburg. Oder auch auf den höchsten Berg der Gegend, dem Lemberg. Beim Abstieg konnten wir den „schönsten Naheblick“ genießen.

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Auf dem Weg zur Ebernburg hat uns der Steinskulpturenpark Foundation Kubach-Wilmsen sehr beeindruckt. Er ist das erste und einzige zeitgenössische Steinskulpturenmuseum der Welt mit 65 Großskulpturen des Künstlerpaares Kubach-Wilmsen. Von der Ebernburg oberhalb von Bad Münster am Stein genießt man einen schönen Ausblick auf den Rotenfels und die Burgruine Rheingrafenstein. Letztere war ebenfalls Ziel einer Wanderung. Natürlich durfte auch eine Wanderung nach Bad Kreuznach nicht fehlen: vorbei an den großen Salinen, den Kuranlagen, über die Bogenbrücke in die historische Altstadt und zurück über die Kauzenburg.

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Ein Höhepunkt war sicherlich der Besuch der Klosterruine Disibodenberg. Es ist die größte Klosterruine Deutschlands mit einer Fläche von ca. 2,5 ha. Es war ein bedeutendes Männerkloster, das seit dem 8. Jahrhundert über fast 1000 Jahre in wechselvoller Geschichte Bestand hatte. Dem Männerkloster wurde im 12. Jahrhundert eine Frauenklause angegliedert in die kurz darauf Hildegard von Bingen eintrat. Sie verbrachte hier den größten Teil Ihres Lebens. Welche Einschränkungen das Leben in einer Klause besonders für die Frauen brachte, wurde uns bei der sehr fachkundigen Führung durch das Gelände erst richtig bewusst.

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Eine weitere Wanderung führte uns auf eine Hochfläche zum Heimbergturm. Von der Plattform in 24 m Höhe hat man eine fantastische Rundumsicht. Bei klarer Sicht kann man den kleinen Feldberg bei Königstein im Taunus, den Donnersberg im Pfälzer Bergland und den Erbeskopf bei Idar-Oberstein erkennen. Aber bei unserem Besuch war es etwas dunstig. Auf dem Rückweg genossen wir dann eine Weinprobe im Weingut „Klein & Sohn“ mit regionalen Weinen. Etliche Flaschen haben danach den Weg nach Bonn gefunden.

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Die Stimmung war wieder mal bestens und auch das Wetter hatte uns weitgehend verschont. Nur einmal sind wir in den Regen gekommen.

Gero Püster